Freitag, 12. März 2010

Kuriosität aus der Welt der Kunst

Ein musealer Griff ins Klo

Kunst kommt von Müssen

Es gilt als eine der ikonischen Darstellungen der englischen Arbeiterklasse: Das Gemälde "Westoe Netty" zeigt sechs Arbeiter und einen kleinen Jungen, die in den Sanitäranlage eines Pubs, nun ja, ihr Geschäft erledigen. Das Museum im englischen Beamish ist stolz, nicht nur das Werk zu besitzen, sondern auch das Original-Urinal, das darauf abgebildet wurde.
Selbiges verrichtete noch bis 1996 in einer örtlichen Kneipe seine Dienste,  bis diese 1996 abgerissen wurde. Kunstverständige Menschen retteten den Abort jedoch vor der sicheren Zerstörung. Die Einzelteile des Aborts wurden eingelagert, renoviert und sind seit 2008 wieder als Museumsstück der Öffentlichkeit zugänglich. Einige Besucher nahmen das jedoch wörtlich - und nutzten das Urinal zu eben jenem Zweck, zu dem es einmal geschaffen wurde.

So geht's natürlich auch

Nun könnte man das historische Artefakt aufwändig sichern und vor der ursprünglich beabsichtigten, aber heute nicht mehr erwünschten Nutzung schützen. Die Museumsleitung entschied sich jedoch für einen anderen Weg, berichtet die "Jarrow and Hebburn Gazette": Sie beauftragte kurzerhand einen Klempner, der das wertvolle Stück an die Abwasserleitung anschließen und so wieder funktionsfähig machen soll.
Da es am bisherigen Standort an den notwendigen Fallrohren fehlt, muss das Urinal noch einmal umziehen. Schon bald soll es aber wieder allen zur Verfügung stehen - jenen, die sich von der Muse geküsst fühlen wie auch denen, die einfach nur mal müssen.
 Quelle: tagesschau.de